Warum ist das Buch für Jungen häufig uninteressant?

Warum ist das Buch für Jungen häufig uninteressant?

Jungen lesen keine Bücher? Nun ja, zumindest nicht besonders viele. Schon lange ist erwiesen, dass Jungs im Vergleich zu gleichaltrigen Mädchen echte Lesemuffel sind. Denn gegen Fernsehen, Film und Playstation hat das gedruckte Buch bei ihnen oft keine Chance mehr. Und wenn sie überhaupt lesen, dann wollen sie meist lieber unterhalten als informiert werden. Als Folge davon bleiben die Sprachkompetenz und damit auch soziale Kompetenzen auf der Strecke.

Doch die gute Nachricht: Eltern können durchaus dazu beitragen, an diesem Dilemma etwas zu ändern. Vor allem, wenn Papa mit gutem Beispiel vorangeht und regelmäßig vorliest, kann das die Leselust auch bei Jungs nachhaltig steigern.

Laut einer Studie, die das IfaK (Institut für angewandte Kindermedienforschung) im Jahr 2002 mit 300 Teilnehmern zwischen 6 und 18 Jahren durchführte, lesen bereits 55 Prozent der 10- bis 16-jährigen Jungen keine erzählende Literatur mehr. Zu groß ist die Konkurrenz von Film, Fernsehen, Internet und Co, um dem Buch als Freizeitbeschäftigung große Chancen zu lassen. Wird dennoch gelesen, bevorzugen Jungs vielfach Spannungsgenres wie Krimi oder Thriller, Fantasy- oder Grusel- und Horrorromane. Fehlt es einem Buch auf den ersten zehn Seiten an der erhofften Action, ist die Versuchung meist allzu groß, es zugunsten eines spannenden Films zur Seite zu legen.

Dabei kann Lesen für den Erwerb von Sprachkompetenz und Sprachverständnis gar nicht hoch genug eingeschätzt werden. Folgen der Leseunlust sind ein geringerer Wortschatz, der mit geringeren Fertigkeiten im sozialen Umgang einhergeht. Außerdem sinkt die Fähigkeit, sich konzentriert komplexen Sachverhalten widmen zu können. Viele der befragten Jungen waren nicht in der Lage, ein zuvor gelesenes Buch zusammenzufassen und den Inhalt korrekt wiederzugeben. Einen Lieblingsautor oder ein Lieblingsbuch konnten die wenigsten nennen. Weiterlesen


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